14 Sep

Entspannen in der Bannmeile

Jeden Tag treffen sich Jugendliche aus Deutschland und aller Welt auf dem Platz der Republik, zwischen
Reichstagsgebäude und Kanzleramt. Einer von ihnen ist der 16 Jahre alte Nils aus Siegen.

Von Sebastian Deliga und Juliane Ziegler

Nils (2. v. l.) und seine Freunde auf dem Platz der Republik - Foto: Juliane Ziegler

Berlin ist nicht nur eine Ansammlung unterschiedlicher Kieze, sondern auch Bundeshauptstadt. So wird die Stadt vor
allem außerhalb Berlins wahrgenommen, auch von Nils. Der Platz der Republik vor dem Berliner Reichstagsgebäude steht
wie kein anderer für den Hauptstadtcharaker Berlins. Dort, wo 1990 die Deutsche Einheit gefeiert wurde, sonnen sich heute Jugendliche. Kein typischer Berliner Platz, sondern ein gesamtdeutscher öffentlicher Raum für alle.

Im Schatten der Mauer war der Platz der Republik ein Ort zum Grillen und Entspannen. Auch heute rasten hier viele im Gras, vor allem Jugendliche wie Nils, die keine Berliner sind, sondern auf der Durchreise, auf der Suche nach dem “Berlin-Gefühl” und den Eindrücken, die sie aus den Nachrichten kennen. Auch ihnen bietet Berlin einen Ort. Nils fühlt sich hier willkommen, sagt er. Und irgendwann könne er sich auch vorstellen, ganz in Berlin zu leben.

 

Zum Hören

Warum Nils den Platz der Republik gut findet und was er an Berlin so mag:

Berlin-Fan Nils (16) - Foto: Juliane Ziegler

 

 

 

 

 

 

 

13 Sep

Glücklich in der Passage

Bummeln, shoppen, quatschen: Das Gesundbrunnen-Center im Wedding ist ein beliebter Treffpunkt bei Jugendlichen. Die 15-Jährige Julide ist oft hier. Seit sie ein kleines Kind ist, kommt sie vorbei, früher noch mit den Eltern, heute mit Freunden.

Von Anne Bohlmann

 

Das "Center" gehört zu Julides Leben dazu. - Foto: Anne Bohlmann

Jeden Samstag fährt die Schülerin Julide ins Gesundbrunnen-Center und verbringt mehrere Stunden beim Bummeln. An diesem Samstag ist sie mit ihrem besten Freund und ihrer türkischen Austauschschülerin hier. Die will zusammen mit Gastschwester Julide ein letztes Mal in Berlin einkaufen, denn morgen fährt sie zurück nach Hause.

Die drei sitzen auf einer kleinen Holzbank ohne Lehne, direkt neben den Rolltreppen. Unbequem sieht das aus. An ihnen vorbei laufen Frauen mit Kopftuch und Kinderwagen, Mädchen mit tief ausgeschnittenen Tops, Jungs in weiten Hosen. Viele von ihnen kennt Julide, manche sogar richtig gut, wie ihren Cousin, der gerade vorbeischlendert. Julide springt auf und läuft zu ihm hin. Nach ein paar Minuten verabschieden sie sich wieder voneinander. Weiter gehts, jetzt noch zu H&M und McDonald’s – das gehört für Julide zu jedem Besuch im “Center”.

Zum Hören

Warum Julide gerne hierher kommt und wofür sie jede Woche 15 Euro ausgibt: